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China Woche 2020 – Wirtschaftliche Zusammenarbeit

发布时间:2020-11-07浏览次数:164

Zu Beginn des zweiten Tages der China Woche – der die wirtschaftliche Zusammenarbeit Deutschlands und Chinas fokussierte – begrüßte Prof. Dr. Michael Z. Hou, Leiter des China-Kompetenzzentrums und Initiator der China Woche, alle Teilnehmenden und zeigte sich zuversichtlich, dass der gestrige Erfolg heute fortgesetzt werden kann. Er sollte Recht behalten, denn mit bis zu 57 online Zugängen, spannenden Vorträgen und anregenden Diskussionen kann auch der zweite Tag der diesjährigen digitalen China Woche als sehr erfolgreich verbucht werden. Die bereits gestern oftmals angesprochene Bedeutung von China-Kompetenz wird von Stephan Ossenkopp, freiberuflicher Journalist und China-Experte, zu Beginn seines Vortrags „Neue Seidenstraße Fluch oder ein Segen“ nochmals aufgegriffen. Aufgrund der polarisierenden Wirkung Chinas sollte einer Veranstaltung wie dieser, die sich durch eine herausragende Qualität und ein eindrucksvolles Programm auszeichnet, besondere Aufmerksamkeit beigemessen werden. Die Frage, ob die neue Seidenstraße nun ein Fluch oder ein Segen sei, müsse jedoch jeder für sich individuell entscheiden. Allerdings könne Deutschland „ein Leuchtturm sein in der neuen Seidenstraße, wir müssen es nur beherzt angehen“.

Um sich auf dem riesigen chinesischen Markt schließlich behaupten zu können, rät Prof. Dr. Xianzhang Lei, Vorstandvorsitzender der Chinesische F&E Innovationsunion in Deutschland und Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Innovative Zusammenarbeit, dazu, „Joint Venture“ aufzubauen. Die Konkurrenz in China ist - nicht zuletzt aufgrund der Bevölkerung von knapp 1,4 Mrd. Menschen – enorm. Gleichzeitig sei der chinesische Markt „weder Himmel noch Hölle“, sodass man mit einer „vernünftigen, normalen Einstellung“ gegenüber dem chinesischen Markt viel erreichen kann.

Wie genau dies funktionieren kann, schildern die Erfolgsgeschichten der beiden Clausthaler „Hidden Champion Unternehmen“ Sympatec GmbH – System Partikel-Technik und SyncoTec Group auf eindrucksvolle Art und Weise. Laut Axel Pankewitz, Verkaufsleiter der Sympatec GmbH für China, Japan, Südkorea und Südostasien, macht man Geschäfte in China am besten, in dem man „nah dran ist“ und „sich sichtbar macht“. Der Standort Clausthal habe sich dabei laut dem international ausgerichteten Leitungsteam der SyncoTec Group (Gründer: Dr. Joachim Hug in Deutsch, Frau Sabrina Hug: Assistenz der Geschäftsleitung in Englisch und Deutsch, Jiantao Lao: Projekt- und Vertriebsingenieuer in Chinesisch und Deutsch), insofern als vorteilhaft erwiesen, als dass Prof. Wan Gang –ehemaliger Doktorand der TU Clausthal - in China eine gewisse Prominenz besitzt. Auf die Frage eines Teilnehmenden, wie man „sich vor dem Abfluss von geistigem Eigentum, durch Diebstahl und abkehrende Mitarbeiter“ schütze, eine Frage, die auch Dr. Hug einmal wöchentlich durch den Kopf geht, antwortet Pankewitz, dass es keinen Schutz vor Kopien gäbe, man muss einfach besser sein als die Konkurrenz. So sind sich beide Vortragenden darin einig, dass die Zusammenarbeit mit China in den letzten Jahren sehr erfolgreich verlaufen ist, sodass konstante, positive Umsätze erzielt werden konnten. Man habe dabei „nicht nur Kunden, sondern auch Freunde gewonnen“, wobei man auch gelernt habe, wie wichtig es ist, die chinesische Mentalität anzunehmen und chinesische Mitarbeiter zu integrieren. Gleichzeitig müssen laut Dr. Hug Unterschiede in der Behandlung von z. B. Patentrechten oder Steuerangelegenheiten angeglichen werden, was aus seiner Sicht noch ein langer Weg ist.

Die Vorträge von Lei Wang, Vorstandvorsitzender vom Verein zur Förderung Chinesischer Unternehmer in Niedersachsen und Dr. Henrich Guntermann, Head of German Operations & EU Markets of CICCPS, gehen noch einen Schritt zurück und legen den Fokus auf eine frühzeitige Vernetzung der beteiligten chinesisch-deutschen Partner. Der 50-Mitglieder-zählende VFCN e. V. kümmert sich für seine zahlenden Mitglieder bspw. um Visum oder Arbeitserlaubnis und steht als permanenter Ansprechpartner zur Verfügung. Eine ähnliche Strategie verfolgt auch die relativ neu gegründete CICCPS, die sowohl für chinesische als auch deutsche Interessierte in einer Datenbank nach potentiellen Kooperationspartnern recherchiert, Kontakte herstellt und pflegt sowie bei der Suche nach Fördermöglichkeiten und Zulassungen behilflich ist.

Den Abschluss des heutigen Tages bildet der Vortrag von Uwe Heinze, Leiter der Geschäftsstelle Goslar der IHK Braunschweig, der zu deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen aus Sicht der IHK Braunschweig referiert. Er sieht nach wie vor vielfältige Möglichkeiten der Kooperation, da Deutschland der wichtigste Partner für China sei. Vor allem im Bereich der Elektromobilität und der Digitalisierung gäbe es Wachstumspotentiale für beide Länder.




Quelle: China-Kompetenzzentrum der TU Clausthal,04.11.2020, https://www.china-kompetenzzentrum.tu-clausthal.de/de/aktuelles/nachrichtendetails/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=181&cHash=fb4aeb8849b84f546427470aee410671